Chalandamarz das beliebteste Kinderfest mit Tradition im Engadin
Der Chalandamarz ist ein uraltes Fest, das tief in der Kultur des Engadins und anderer rätoromanischer Gebiete der Schweiz verwurzelt ist. Dieses traditionsreiche Frühlingsfest findet jährlich am 1. März statt und markiert den Übergang vom Winter zum Frühling. Es ist nicht nur ein Symbol für den Neuanfang und das Erwachen der Natur, sondern auch eine Gelegenheit, die lebendige rätoromanische Kultur zu feiern. Besonders im Engadin, wo die Bräuche sorgfältig gepflegt werden, ist der Chalandamarz ein Höhepunkt des Jahres.
Der Ursprung des Chalandamarz
Der Name „Chalandamarz“ stammt aus dem Rätoromanischen und bedeutet „Kalenden des März“, also der erste Tag des Monats März. Der Brauch geht auf die Römerzeit zurück, als der 1. März den Jahresbeginn markierte. In den verschiedenen Dörfern des Engadins und anderen rätoromanischen Regionen ziehen Kinder und Jugendliche, oft in traditionellen Trachten, durch die Straßen und machen mit Glocken und Peitschen Lärm, um den Winter zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen. Dabei werden auch alte Volkslieder gesungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Schellen-Ursli – Ein Klassiker der Schweizer Kinderliteratur
Eine zentrale Figur des Chalandamarz ist Ursin, der im bekannten Kinderbuch „Schellen-Ursli“ (rätoromanisch „Uorsin e la s-chella“) von Selina Chönz und Alois Carigiet zum Leben erweckt wird. Der Name Ursin, der im Rätoromanischen „kleiner Bär“ bedeutet, symbolisiert die Jugend und den Neuanfang. Das Buch erzählt die Geschichte des kleinen Ursin, der in einem Bergdorf im Engadin lebt und unbedingt eine große Glocke für den Chalandamarz-Umzug haben möchte, um an der Spitze des Zuges zu gehen.
In „Schellen-Ursli“ geht Ursin auf eine abenteuerliche Reise, um sich eine große Glocke aus der Alphütte zu holen, die hoch in den Bergen liegt. Diese Geschichte ist nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern vermittelt auch wichtige Werte wie Mut, Entschlossenheit und das Überwinden von Hindernissen. Durch die liebevollen Illustrationen von Alois Carigiet wird die alpine Welt des Engadins eindrucksvoll zum Leben erweckt.
Die Bedeutung des Schellen-Ursli
„Schellen-Ursli“ ist ein fester Bestandteil der Schweizer Kinderliteratur und ein wichtiger kultureller Bezugspunkt für den Chalandamarz. Die Figur des Ursin repräsentiert die Kraft und Energie des Frühlings, den Kampf gegen die Wintergeister und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Das Buch hat Generationen von Kindern inspiriert und die Tradition des Chalandamarz in die Herzen vieler Familien gebracht.
Die Bedeutung des Chalandamarz heute
Heutzutage ist der Chalandamarz nicht nur ein traditionelles Fest, sondern auch ein bedeutendes soziales Ereignis. Es bringt die Dorfgemeinschaften zusammen und stärkt das Bewusstsein für die kulturelle Identität der rätoromanischen Bevölkerung. Für Besucher des Engadins bietet der Chalandamarz eine einzigartige Gelegenheit, in die lokale Kultur einzutauchen und die lebendigen Traditionen der Region hautnah zu erleben.
Chalandamarz im Engadin erleben
Das Engadin ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft und seine reiche kulturelle Tradition. Während des Chalandamarz verwandeln sich die malerischen Dörfer in lebendige Schauplätze dieses uralten Brauchs. Besucher können die festlichen Umzüge beobachten, an den Feierlichkeiten teilnehmen und die besonderen rätoromanischen Köstlichkeiten genießen, die speziell zu diesem Anlass zubereitet werden.
Planen Sie Ihren Besuch im Engadin um den 1. März und erleben Sie den Chalandamarz in seiner ganzen Pracht. Lassen Sie sich von der Energie und Lebensfreude der jungen Teilnehmer anstecken und tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der rätoromanischen Kultur. Der Chalandamarz und die Figur des Ursin sind mehr als nur Tradition – sie sind lebendige Zeugnisse einer einzigartigen kulturellen Geschichte, die es zu bewahren und zu feiern gilt.
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